Die Domkirche
Die Domkirche, insofern in ihr der Lehrsthul des Bischofs ist, stellt ein Zeichen seines Lehramtes, seines Pastoraldienstes und der Einheit des Glaubens dar, den er als Hirt der Schar der Gläubigen verkündet.
“Die Domkirche ist das Symbol und das offenes Heim für die von dem Bischof präsidierte Diözesan-Gemeinde, der in ihr sein Beischofsitz hat… In ihm erkennen wir Christus, den Meister, an, der dank der apostolischen Amtsfolge uns jederzeit lehrt. ”
Johanne Paul, der 2, 15/06/1993
Deswegen, muss die Domkirche mit Recht für das Zentrum des liturgischen Lebens der Diözese gehalten werden
Sie muss also von allen Diözesanern verehrt und für den geeigneten Sitz der feierlichen Verrichtung jener liturgischen Kirchenfeste gehalten werden, die durch ihren Charakter und Relevanz das Leben der Stadtkirche in Valencia darstellen.
Das Gebäude
Spuren aus der romanisch-westgotischen Zeit der ursprünglichen Kathedrale sind noch heute erhalten. So, z. B. ein Teil der Apsis, das Baptisterium und eine Grabkapelle des 6. Jahrhunderts. Im 7. Jahrhundert wurde die Hauptmoschee von Balansiya (arabischer Name von Valencia) auf einem Grundstück errichtet.
Im 18. Jahrhundert, kurz nach der Begründung des Königreiches von Valencia vom König Jakob, den 1., den “Eroberer” (1238), legte der Bischof Fray Andrés de Albalat OP, 1262 den ersten Grundstein der gegenwärtigen gotischen Kathedrale. Man begann mit der Errichtung des “Almoina”-Tores (Spätromanisch) und des Chorumgangs.
Die Grundfläche wurde in der Form eines lateinischen Kreuzes gebaut mit Chorumgang und Kuppelgewölbe (“cimborio”) über dem Kreuzschiff. Die Kirchenschiffe haben eine bescheidene Höhe (Das Hauptschiff ist 16 m hoch) mit engen Fenstern, in dem Stil der italienischen Basiliken und Kirchen der Bettelmönchorden. Das steht im Kontrast mit der Höhe des Kuppelgewölbes, das 40 m hoch ist. Damit erreichte man einen breiten, ziemlich durchsichtigen Raum von 90 m Länge. Der erste Baumeister war Arnau Vidal.
Im 14. Jahrhundert wurden das gotische Apostel-Tor (1300), das Kuppelgewölbe, das Kapitelsaal (heute Kapelle des Heiligen Kelches) und den Kirchenturm namens “Micalet” (1381) aufgebaut. Die zwei letzteren unter der Aufsicht des Baumeisters Andreu Juliá. Im folgenden Jahrhundert –damals war Pere Compte der Baumeister– wurde das Hauptschiff verlängert, um die Kathedrale mit dem Kirchenturn zu vereinigen.
Der Renaissance-Stil hatte in Valencia verschiedene, sehr frühere Darstellungen erlebt. So die Freskomalereien der Hochkapelle von Paolo de San Leocadio und Francesco Pagano (seit 1472). Der silberne Hochaltaraufsatz mit seinen großen Türen und der Domherr-Vorhof wurden von Michael Porcar verfertigt. Auf diese Weise versuchte er den alten gotischen Stil zu maskieren (Chor, Eisentor: von Konrad Rudolf, anfangs des 18. Jahrhunderts errichtet), indem er eine Barockisierung der Kathedrale unternahm. Dieses Unternehmen endete im 18. Jahrhundert, als die Kathedrale mit einer neuklassischen Dekoration bedeckt wurde, wie man es noch heute in dem Chorumgang und in den Seitenkapellen nach dem Entwurf von Antonio Gilabert feststellen kann.
Nach dem spanischen Zivilkrieg (1939), beschließ der Architekt Vicente Traver, den Chor in die Apsis und das Hochaltar ins Zentrum des Kreuzschiffes umzustellen. Seit 1974 konnte man unter der Führung von Juan Segura de Lago, Fernando Chueca und Luís Gay, den gotischen Stil der Kirchenschiffe wiedererlangen. Unsere Kathedrale zeichnet sich durch die Qualität seiner Gemälde aus. Darunter können wir die Unterschriften von den “Hernandos” (Yáñez de la Almedina y de Llanos), Vicente Macip, Vergara, Camarón, Planes, Maella und Goya (in der “Borja”-Kapelle) anerkennen. Seit dem 13. bis zum 21. Jahrhundert haben alle Kunststile in der Kathedrale ihre Spur hinterlassen.
Im Dommuseum finden wir auch die Original-Statuen des Apostel-Tores. Außerdem gibt es hier Tafelgemälde von den 15. und 16. Jahrhunderten (Marçal des Sas, San Leocadio, Vicente Macip und Juan de Juanes, unter anderen), Leinwände von Vergara und López. Und vor allem die Pracht-Monstranz für die “Fronleichnam”-Prozession.