Das Domkapitel
Das Domkapitel, dessen Ursprünge in seiner jetzigen Verfassung auf die ersten Tage nach der Eroberung Valencias vom König Jakob I (28. September 1238) zurückgehen, hat in seiner glorreichen Geschichte eine Aufstellung von Domherren, die sich durch priesterlichen Eifer, Edelmut und Liebe zu der Diözesankirche auszeichneten. Ihr Einfluss in die geistige und wissenschaftliche Ausbildung des Priestertums sowie ihre beständige Treue und redliche Mitwirkung mit ihren Bischöfen war auschlaggebend für die Regierungsform der Diözese.
Seine Organisation hat sich in Laufe der Zeiten vervollkommnet. Der Papst, Innozenz VIII erteilte ihm die Kategorie eines Metropolitan-Kapitels, als er der Kathedrale diese Würde verlieh (9. Juli 1492). Diese Stiftung ist bis heute erhalten geblieben und wurde von dem Konkordat zwischen Spanien und dem Päpstliche Stuhl bestätigt.
Das Domkapitel ist ein Kolleg von Priestern, das eine juristische, öffentliche Persönlichkeit besitzt, unter der Autorität des Apostolischen Stuhles und des Bischofs der Erzdiözese von Valencia, und dessen Aufgabe, Rechte und Pflichten im Codex des Kanonischen Rechtes und in den bestehenden Bestimmungen seines Statuts beschrieben sind. Das Domkapitel erfüllt seine Aufgaben in Kommunion mit dem Erzbischof, den Seelenhirt der Erzdiözese von Valencia.
Gemäß einer tausendjährigen Tradition und dem Kirchenrecht, besteht seine erste Aufgabe darin, Gott in der Kathedrale den feierlichsten Kultus anzubieten, bei dem es die Kirche in der Ausfüllung des Gebetsgebots repräsentiert.
Gleicherweise, muss es jene Dienste erfüllen, die ihm das Kirchenrecht oder der Erzbischof beauftragen.
Dem Erzbischof steht rechtmäßig zu, die feierlichsten, liturgischen Zelebrationen zu präsidieren. Das Domkapitel steht ihm bei jenen bei, die er in der Kathedrale oder woanders – immer dass er es erfordert – feiert.
Der tägliche Choral-Kultus besteht in Laudes, Heilige Messe, Mittel-Hore (Tertia) und in bestimmten Angelegenheiten auch in Vesper. Man zelebriert wie der “Tag des Herrn” (Dominica) und die anderen liturgischen Feierlichkeiten es verdienen, immer aber darauf Acht gebend, dass die Gläubigen daran teilnehmen können.
Die Choralmesse wird besonders für die lebenden und verstorbenen Wohltäter der Kathedrale zelebriert, wobei man auch die geistige und materielle Not der Gemeinde in Betracht zieht.
Das Domkapitel organisiert in der Kathedrale den gewöhnlichen und außergewöhnlichen Pastoraldienst, der für das geistige Wohl der Gläubigen erforderlich ist. Beichtgelegenheiten zu besorgen ist eine der wichtigsten Aufgaben der Kathedrale. Daher, besorgt sie auch, dass es in der dazu bestimmten Zeit Beichtväter zu Verfügung stehen, damit die Gläubigen im Bedarfsfall beichten können.
Das Domkapitel befördert durch die feierliche Andacht der “Vierzig Stunde” und andere eucharistische Andachtsexerzitien (“Die Donnerstage des Heiligen Kelches”) die Anbetung des Allerheiligsten Sakramentes